Aus der Geschichte des Benediktinerklosters St. Wigbert Göllingen
In Göllingen erhebt sich der Klosterturm der ehemaligen Benediktinerabtei St. Wigbert. Diese Probstei gehört zu den ältesten Klöstern Thüringens. Erste urkundliche Erwähnung findet das Dorf Göllingen ("gelinge") im Hersfelder Breviarium Lulli, dem Verzeichnis von karolingischen Schenkungen an das Hersfelder Kloster um das Jahr 780. Es ist angenommen, dass die seinerzeit im Siedlungskern befindlichen Besitzungen als kaiserliches Krongut in die Besitzungen der Benediktinerabtei Hersfeld kamen. Um das Jahr 1000 erhält Hersfeld weitere Güter in Göllingen: Der thüringische Reichsgraf Gunther von Käfernburg (Schwarzburg) überließ weiteren Besitz der durch ihn in Göllingen gegründeten Probstei der Abtei. Er selbst stand der Probstei zwei Jahre vor, bevor er von seinem Eintrittskloster in Niederaltaich/Donau aus weitere Klostergründungen im Bayrischen und im Böhmerwald vollzog. Trotz seines Einsiedlerlebens, das er bis zu seinem Tode im Jahre 1045 führte, war er ständig in die Geschichte des Reiches einbezogen und insbesondere dann gefragt, wenn die Streitigkeiten an den Grenzen des Reiches Schlichtung verlangten.
Eine der ältesten Darstellung des Klosters. Entstanden um 1850
Im Beisein des Kaisers unterzeichnete Gunther in der Kaiserpfalz in Wallhausen am Kyffhäuser am ersten Weihnachtstag des Jahres 1005 eine Urkunde, die diesen weiteren Schenkungen an das Göllinger Kloster beinhaltete.
Die Stiftungsurkunde
Ersterwähnungsurkunde des Klosters Göllingen mit Bericht über eine Schenkung des Edlen Gunther.
Durch den Einfluss der Abtei Hersfeld fiel dem Göllinger Kloster als wichtigstem östlichen Standort der Abtei eine besondere Rolle zu, zumal die kaiserliche Klostergründung in Memleben an der Unstrut bereits 1015 an den Besitz von Hersfeld fiel.